Bund Deutscher Karneval für klare Abgrenzung gegen Rechtspopulismus
BDK | 21.02.2020 | Das Präsidium des Bund Deutscher Karneval ist schockiert über die Mordanschläge in Hanau und drückt sein tiefes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen der Mordopfer aus. Gerade die Karnevalisten, die ihrem Wesen nach für Lebensfreude und Lebensbejahung stehen und den Mitmenschen helfen wollen, Leid und Unglück zu verkraften, nehmen solche menschlichen Untaten mit Betroffenheit zur Kenntnis. Immer wieder stellt sich die Frage nach der Reaktion auf Kriegsgeschehen, Naturkatastrophen und Unglücksfälle, in denen unschuldige Menschen zu Opfern werden.
Die Erfahrung aus Jahrzehnten, unter anderem auch die aus den frühen 1990er Jahren, als man wegen Kriegsgeschehen außerhalb Europas die karnevalistischen Veranstaltungen in ganz Deutschland absagte, haben zu der Erkenntnis geführt, dass man es den einzelnen Vereinen überlassen muss, wie man reagiert. Ohnehin haben die Aussagen des BDK nur empfehlenden Charakter. Aus den späten 1940er Jahren stammt das Motto der Karnevalisten damals: „Trübsal wenden, Freude spenden!“
Was die Einstellung des BDK im Bezug auf den wachsenden Rechtspopulismus betrifft, so verweisen wir auf die Video-Botschaft des BDK-Präsidenten (Grußbotschaft des BDK-Präsidenten anlässlich der Sessionseröffnung 2019/2020) an die Mitgliedsvereine, in der es an Deutlichkeit nicht mangelt. Erfreulicherweise geht auch aus den Vorträgen der sog. politisch-literarischen Fastnacht hervor, dass jeder Form des Rechtspopulismus vom Karneval eine deutliche Absage erteilt wird.
Nach wie vor empfiehlt das BDK-Präsidium im Hinblick auf Sicherheitsfragen, ob eine Veranstaltung im Saal oder auf der Straße stattfinden kann, den Mitgliedsvereinen, in Absprache mit den Verwaltungen und Behörden vor Ort zu entscheiden.
Insgesamt lässt sich die Grundeinstellung des BDK damit erklären, dass wir uns von Anschlägen und Terror und von Bedrohungen dieser Art nicht beirren lassen wollen und nicht durch Absagen von Veranstaltungen kundtun, dass die schändlichen Aktionen ihre Wirkung getan haben.
Ansprechpartner: Dr. Peter Krawietz, Pressesprecher
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