„Alaaf an die Freude!“

Mit dem Gesamtsessionsmotto „Alaaf an die Freude“ starteten bei strahlendem Sonnenschein die Öcher am 10.11.2019 in die närrische Session und ins Beethovenjahr 2020. Das Mottolied „Wir sind alle Karneval“ wird von den prinzlichen Brüdern des Ex-Prinzenkorps des AKV´s gesungen.

Zum Auftakt am Holzgraben waren mehrere Tausend Jecken aus Aachen und dem europäischen Dreiländereck in die alte Kaiserstadt gekommen, um mit der designierten Kindertollität  Märchenprinz Leo I. Diefental und dem designierten Prinzen der Stadt Aachen Martin I. Speicher  sowie den Stadtteilprinzen aus Brand, Haaren, Richterich und Verlautenheide närrisch und fröhlich die kommende Session zu begrüßen. Zuvor hatte Oberbürgermeister Marcel Philipp die Tollitäten traditionell im Rathaus empfangen und ihnen viel Glück und Erfolg für die kommende Session gewünscht. Kaiser Karl hätte seine wahre Freude gehabt.

Halt, am 10.11.2019? War das nicht einen Tag zu früh? Bereits seit Anfang des Jahres haben die Vereine und der FestAusschuss über einen vorgezogenen Auftakt diskutiert und beraten, da aus den Erkenntnissen der letzten Jahre vielen Menschen eine Teilhabe an einem 11.11. unter der Woche schlicht nicht mehr möglich ist. Das gemeinsame Ergebnis war der Sonntag vor dem 11.11.

Für einige ein Traditionsbruch – für die Hauptzahl der Jecken an dieser Veranstaltung ein richtiger Schritt den Jecken in Aachen wieder die Möglichkeit zur Teilhabe am Brauchtum zu ermöglichen, denn die Teilhabe am karnevalistischen Brauchtum ist vielerorts bedroht.

„Über die Zeit haben sich Bräuche in Anlehnung an die Erfordernisse und äußeren Einflüsse erst entwickelt und zeitgemäß weiter entwickelt. Es kommt viel mehr auf den Wesensgehalt des Brauches und die Verankerung in der richtigen Jahreszeit an“, so der Präsident des AAK Frank Prömpeler. „Die Rückmeldungen der Jecken am Sonntag haben uns darin bestärkt, dass Richtige getan zu haben.  Wenn die Menschen den Brauch aufgrund geänderter Rahmenbedingungen auf vielen Ebenen in der Gesellschaft nicht mehr ausüben können, gehen er und die Menschen ihm, die ihn feiern wollen, verloren. Auch sollten wir alle einmal ehrlich zu uns selbst sein. Wieviel ist uns allen, damit meine ich in erster Linie nicht die Karnevalsfunktionäre, sondern den Jecken selbst, den Arbeitgebern und der Politik und Verwaltung so ein  Auftakt und vor allem der Karneval wert. Ebenfalls sollte sich dann jeder einmal die Frage stellen, ob überhaupt Ordensfeste usw. vor oder nach dem 11.11. abgehalten werden dürfen. Ich denke, die Antwort auf diese Frage können sich viele sicherlich selbstredend beantworten.“

Was die Medien angeht war Präsident Frank Prömpeler ein wenig verwundert. „ In den Medien finden die kleinen Karnevalshochburgen so gut wie nicht statt. Dort werden für den Karneval Land auf, Land ab die Anzahl der Spalten und Meldungen immer weniger. Jetzt standen öffentlich-rechtliche und die privaten Sender für eine fette Schlagzeile zum  Öcher Sessionsauftakt, die Quoten und Klicks zum eigenen Kommerz bringen, Schlange. Meine Frage, ob man dem Karneval in und aus Aachen denn jetzt auch künftig diese mediale Bedeutung zukommen lässt, ließen die Redaktionen leider unbeantwortet. Ein Schelm wer tatsächliches Interesse am Brauchtum vermuten konnte.“

Unter dem Strich haben die Jecken einen tollen Auftakt in Aachen genossen, der sicherlich bei vielen auch wieder Lust auf mehr Teilnahme an anderen Veranstaltungen in der Session geweckt hat.

Hier geht es zur Darstellung des FestAusschuss Aachener Karneval e.V.
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